Hier stelle ich Ihnen eine Taschenuhr vor, die von "Harpener Bergbau-Aktiengesellschaft Dortmund" verliehen wurde. |
In der Uhr arbeitet vermutlich ein Werk der Uhrenmanufaktur FHF. |
Auf dem Staubdeckel findet sich die Widmung: "Dem Brückenaufseher ...(Name maskiert)... für 25 jährige Dienstzeit gewidmet von der Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft Dortmund 1920". |
Die Harpener Bergbau AG wurde am 04.01.1856 gegründet. Sie wurde mit dem Kapital von 1 Millionen Thaler und 12 Kohlefeldern in der Nähe von Harpen ausgestattet. Neben Wilhelm von Hoevel und Heinrich von Sydow gilt der Arzt Dr. Firedrich Wilhelm Müser (1812-1874) als Mitbegründer der Harpener Bergbau AG (HBAG). |
Dr. Firedrich Wilhelm Müser |
Im Jahr 1812 wurde Friedrich Wilhelm Müser in Langendreer als Sohn des Hofbesitzers Johann Wilhelm Müser geboren. Die Familie Müser steht
im Zusammenhang mit der bekannten Müser-Brauerei, die von den Brüdern Friedrich Wilhelms gegründet wurde. Friedrich Wilhelm studierte Medizin in Halle und beendete sein Studium mit der Promotion.
Später im Rahmen seiner Bergbautätigkeit erhielt er daher auch den Spitznamen "Kohlendoktor". Friedrich Wilhelm Müser wurde der erste Verwaltungsratvorsitzende der AG.
Diesen Posten behielt er bis zu seinem Tode im Jahr 1874 inne. |
Zeche "Heinrich Gustav" |
1870 erwarb man die Zeche "Caroline", welche ab 1873 förderte. Im gleichen Jahr wurde die Firma Aktiengesellschaft. |
Zeche "Caroline" |
Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm Müser übernahm dessen Sohn Robert Müser (1849-1927) die Geschicke der Aktiengesellschaft und wurde alleiniger Vorstand bis 1914. |
Robert Müser |
Robert Müser wurde am 12.10.1849 in Dortmund geboren, als Sohn von Friedrich Wilhelm Müser und Friederika Caroline Amalie, geborene Lührmann (Tochter eines Dortmunder Kolonialwarengroßhändlers).
Er war das elfte von 14 Kindern. Er besuchte das Gymnasium in Dortmund, ging anschließend im Jahr 1866 nach Amerika
und absolvierte eine Banklehre in New York. Eigentlich wollte er in Amerika bleiben. Auf Bitten seines erkrankten Vaters kehrte er aber
nach Dortmund zurück und wurde im Jahr 1874 in den Verwaltungsrat der HBAG gewählt. |
1934 erwarb der Flickkonzern die Aktienmehrheit.
Während des 2.WKs waren sowjetische Zwangsarbeiter bei der Harpener Bergbau AG beschäftigt.
Überwiegend wurden sie als Hilfsarbeiter eingesetzt um die "deutsche Bergmannsehre" nicht zu verletzen.
Es gab aber auch sogenannte "Russenstrebe" wo sie getrennt von den Deutschen als Hauer eingesetzt wurden.
Sehr viele von ihnen kamen bei Hunger, Krankheit, Entkräftung und Arbeitsunfällen um. |
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