Hier stelle ich Ihnen eine Dienstuhr eines Passagierschiffes und zwar der "SS Cameronia" vor. |
Die Uhr hat ein Email-Zifferblatt mit dem Aufdruck "Royal". Hinter der Marke "Royal" versteckt sich die "Royal Chronometer Company of Greenwich". |
In der Uhr arbeitet ein 15-steiniges Schweizer Ankerwerk mit Feinregulierung. Das Firmenemblem wiederholt sich auch im Uhrwerk. |
Das eigentlich interessante ist aber die Gravur "SS Cameronia 1925" auf dem Rückdeckel. Diese weist daraufhin, dass es sich um eine Dienstuhr eines Passagierschiffes handelt. |
Die SS Cameronia wurde 1919 in der Werft "Wm Beardmore & Co Ltd" in Glasgow im Auftrag der "Anchor Line" Glasgow gebaut. Sie wog 16628 Tonnen (16,365 tn l) und hatte eine Länge von 168 m ( 552.4 ft) und und eine Breite von 21,4 m ( 70.4 ft). Sie hatte einen Schornstein, zwei Masten und zwei Schrauben. Sie erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 16 Knoten. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 18 Knoten. Am 23.12.1919 war der Stapellauf. Die weitere Ausrüstung war durch einen Streik der Werftarbeiter behindert. Sie wurde deshalb zu abschließenden Arbeiten nach Cherbourg geschleppt. Dabei entstanden 265 1. Klasse-, 370 2.Klasse- und 1100 3.Klasse-Kabinen. Am 11.5.1921 wurde sie für die "Anchor Line" Glasgow in den Dienst gestellt mit ihrer Jungfernfahrt von Glasgow nach Liverpool und New York. |
Hier ist ein damaliges Werbeplakat der "Anchor Line" zu sehen. |
Von 1921 - 1924 versah sie regelmäßig ohne Vorkommnisse ihren Dienst.
Im Oktober 1925 rettete sie die Mannschaft des in Brand geratenen Küstenwachschiffes "CG 128" (Coastguard 128) von New York.
Im Novemeber des selben Jahres kam es im Clyde zu einer Kollison mit dem Norwegischen Dampfer "Hauk" den sie ohne nachhaltigen Schaden überstand.
Auf einer Fahrt von Ireland im Januar 1926 kam es zu einem Lenkzahnradausfalls.
Dieser Schaden zwang die "SS Cameronia" zur Reparatur in die Werft.
Im August desselben Jahres kam es bei dichtem Nebel (by only six feet in dense fog) zu einer folgenlosen Kollision mit dem Cunard liner "SAMARIA".
Im Jahr 1929 kam sie zur Generalüberholung in die Werft. Dabei entstanden 290 Kabinen, 431 Touristen- und 698 3.Klasse-Plätze.
Im Dezember 1932 brach auf dem Schiff eine Influenzaepedemie aus und zwang 400 Passagiere in ihre Betten.
Es ist dokumentiert, dass der an Bord befindliche Schiffsarzt täglich 500 Visitationen bei seinen Patienten absolvierte.
Zwischen Dezember 1934 und Oktober 1935 war das Schiff in Glasgow außer Dienst gestellt. |
Am 21.1.1953 wurde sie an das Transportministerium verkauft und und bekam den neuen Namen "EMPIRE CLYDE".
Im März 1958 wurde sie in Newport dann endültig aus dem Dienst entlassen. |
Hier noch weitere Bilder von der Cameronia: |