Manufacture d'Horlogerie Liengme & Co. S.A. Cormoret | |
Am 16.01.1888 wurde die Manufaktur "Manufacture d'Horlogerie Liengme & Co. S.A. Cormoret" gegründet. Angesiedelt war sie in Cormoret. Cormoret ist eine Gemeinde im Kanton Bern. Als Firmengründer taucht in den verfügbaren Quellen der Namen von Georges Henri Liengme (1858-1907), einem Mitglied der Uhrmacherdynastie Liengme auf, die in der genannten Gemeinde schon seit Generationen tätig war. Anfänglich trug die Firma auch seinen Namen 'Georges Henri Liengme'. Dieser ließ dann aber den Firmennamen 'Manufacture d'Horlogerie Liengme & Co. S.A. Cormoret' am 10.06.1897 registrieren. Im gleichen Zusammenhang sicherte er sich die Marke "FRAM" (Abb. s.o.). | |
Er war der Sohn des Henry 'Célestin' Liengme (1815-1867) und Zéline Favre (1818-1906).
Geboren wurde er am 18.01.1858 in Cormoret. Er wurde am 14.02.1859 in Courtelary getauft und starb am 13.02.1907.
Er hatte drei Schwestern. Er heiratete am 26.06.1885 Ida Henriette Meyrat (1862-1948).
Mit ihr hatte er fünf Kinder, 3 Töchter und 2 Söhne. | |
Liengme & Co. S.A. Cormoret | |
Arthur Liengme (1861-1937) gründete ebenfalls eine Manufaktur in Cormoret. Das Gründungsjahr wird mit 1912 angegeben. Ursprünglich hieß die Manufaktur "Fabrique d'horlogerie Liengme et Co., Société anonyme". Im Jahr 1914 benannte er sie in "Liengme & Co." um und 1923 ließ er sie als "Liengme & Co. S.A." eintragen. Siehe hierzu die unten abgebildete Quelle aus "La Federation Horlogère Suisse" vom 15.12.1923. | |
Zwischen Georges Henri und Arthur gab es trotz desselben Nachnamens keine verwandschaftlichen Beziehungen.
Die Eltern von Arthur sind nicht bekannt. Geboren wird er am 15.02.1861 in Cormoret.
Getauft wurde er am 05.04.1861 und er starb am 26.02.1937.
Er war mit Laura Mathilde Favre (1855-1910) verheiratet. Die Eheschließung fand am 30.05.1885 in Courtelary statt.
Mit ihr hatte er 6 Kinder, 5 Töchter und einen Sohn. | |
Zu diskutieren ist noch, ob es sich bei beiden Firmen um ein und dieselbe Manufaktur handelt. Dafür spricht, dass beide Firmen nacheinander existiert haben. Dagegen sprechen zwei unterschiedliche Gründer, die verwandschaftlich nicht verbunden sind, und zwei verschiedene Gründungsdaten. Vielleicht kam es auch zu einem Zusammenschluß beider Firmen zu einem späteren Zeitpunkt, was eine parallele Existenz voraussetzt. Eventuell kaufte Arthur Liengme einfach nur die Namensrechte von der Witwe von Georges Henri Liengme. | |
Die "Liegme & Co." bestand bis in die 1970er Jahre. Sie baute Taschen- und Armbanduhren und vertrieb sie unter den Namen "Gala", "Veto", "Orvie", "Living" und "Certo" (die Marken "Gala", "Veto" und "Herlis" übernahm Liengme von "Favre Frères", die ca. 1920 in die Insolvenz ging). Sie verkaufte aber auch Ebauches und komplette Uhren an andere Uhrenhersteller. | |
1925 veröffentlichte die Manufaktur ein Patent für Uhrwerke mit Zentralsekunde und leistete damit Pionierarbeit. Für uns ist heute die Zenralsekunde eine Selbstverständlichkeit. | |
Die sogenannte Quartzkrise überstand auch diese Manufaktur nicht. Eine letzte Erwähnung fand sie im Jahr 1974. | |