HAU (Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik Schramberg) |
1910 |
Paul Landenberger (28.12.1848-28.12.1939) gründete im Jahr 1875 zusammen mit Philipp Lang in Schramberg eine Großuhrenfabrik unter dem Namen "Landenberger & Lang". |
Paul Landenberger |
Gebürtig stammt Paul Landenberger aus Ebingen. Nach Abschluß einer kaufmännischen Lehre kam er 1869 nach Schramberg. Er erhielt eine Anstellung als Prokurist in der 1861 gegründete Uhrenfabrik von Erhard Junghans. Als im Jahr 1870 Erhard Junghans plötzlich verstarb erhoffte sich Landenberger die Firmenleitung der Fa. Junghans, da ja verwandschaftliche Beziehungen bestanden (seine Ehefrau Frida Junghans war die Tochter von Erhard Junghans). Dieses wurde ihm aber verweigert. Die Firmanleitung ging 1873 an Arthur Junghans. |
HAU 1875 |
Somit verließ Landenberger die Firma Junghans und machte sich selbstständig. Es folgten schwierige wirtschaftliche Zeiten, die durch Geldnot gekennzeichnet waren. Als dann schließlich sein Teilhaber 1882 ausstieg und seine Auszahlung verlangte konnte Landenberger die Firma nur noch dadurch retten, indem er sie in eine AG umwandelte. Dabei suchte er sich mit der Handelsfirma "Deurer & Kaufmann", Hamburg einen neuen Teilhaber. Die Firma firmierte ab 1883 nun unter dem Namen "Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik". Der Firmensitz wurde auch nach Hamburg verlegt, wobei die Direktion aber bei Landenberger verblieb. Der Vertrieb der Produkte wurde dabei durch die Hamburgische Handelsfirma organisiert. |
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und die Uhren wurden auf der Weltausstellung in Melbourne und auf der Industrieausstellung in Hamburg
mit jeweils einer silbernen Medaille geehrt. Mit dem Erfolg wurde auch Erweiterungbauten notwendig und es wurden auch neue Arbeiter eingestellt.
Schon bald zeichnete sich ein Arbeitskräftemangel in Schramberg ab, auch hervorgerufen durch die Konkurrenz durch "Junghans".
Man entschloß sich daher Teile der Produktion nach Alpisbach zu verlegen. Zweigstellen gab es auch in Lauterach bei Bregenz (seit 1892).
Ausserdem wurde ein Montierwerk in Frankreich eingerichtet um hohe Einfuhrzölle für Fertigprodukte zu vermeiden. |
Paul Landenberger jun. |
Zuvor war er Lehrling (Eintrittsjahr 1891) in der Firma. Anschliessend absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung im Ausland. 1915 wurde er Mitglied des Vorstandes und
war ab 1921 Generaldirektor. |
HAU 1925 |
Produktmarken der Firma waren u.a. "Pfeilkreuz" und "Lux" (ab 1905). Die Firma produzierte alle Arten von Uhren: Wecker in
Metall- und Holzgehäusen, Nippuhren, Kaminuhren, Wand- und Dielenuhren sowie Laden- und Küchenuhren. Eine Spezialität waren
Kurzzeitwecker. In den 20ern erwarb die Firma die Lizenz für elektromagnetische Uhren "ATO". Auch diese Uhren wurden erfolgreich am Markt platziert. |