Diese Uhr wurde von der Gewerkschaft "Mathias Stinnes" aus Dankbarkeit zu Ehren eines Mitarbeiters wegen 25 Jahre treuer Betriebszugehörigkeit ausgegeben. |
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Kaliber Durowe 420: 10.5'''; 17 Steine; 18000 A/h; kl.Sek.; |
Auf dem Rückdeckel steht: "P. B...(Name maskiert)... 25 Jahre Gewerkschaft Mathias Stinnes 3.8.40" |
Die Gewerkschaft "Mathias Stinnes" hieß ursprünglich "Zeche Carnap". Der Ursprung der Zeche bestand in dem Zusammenschluß mehrerer Gewerken zum "Ruhrorter Bergwerks-Actienverein" im Jahr 1855. Dieser begann mit den Teufarbeiten der genannten Zeche. Wegen Liquiditätsproblemen wurde die Arbeiten im Jahr 1859 eingestellt und der Actienverein wurde einige Jahre später aufgelöst. Dadurch ergab sich für die Familie Stinnes die Gelegenheit die Zeche Carnap käuflich zu erwerben. Der seinerzeitige Chef Gustav Stinnes erwarb 1864 sämtliche "Kuxe" (Anteilsscheine) der Zeche. |
1868 wurden weitere "gemutete" (von der Bergbaubehörde genehmigte Bergbaufelder) erworben. Diese wurden zusammen mit der Zeche Carnap zu einer Gewerkschaft zusammengefasst. Diese erhielt den Namen "Mathias Stinnes" zu Ehren des Konzerngründers. |
Mathias Stinnes war der Sohn des Ruhrschiffers Hermann Stinnes. Als Kind arbeitete er als
Schiffsjunge auf dem väterlichen Schiff. Anschließned war er als Gehilfe auf einem Kohleschiff beschäftigt und erlangte hier die Grundkenntnisse für seine
1808 gegründete eigene Firma für Schiffahrt und Kohlenhandel. Dazu erwarb er einen Kohlentransporter auch Ruhraak genannt und transportierte
Kohle und auf dem Rückweg Ware zu einem eigens erworbenen Kohlenplatz. |
Das weitere Abteufen der Zeche Mathias Stinnes war mit vielen Widrigkeiten verbunden bis endlich im Jahr 1872 die erste Kohle gefördert werden konnte. Die Gewerkschaft wurde durch weitere Schächte erweitert (Schacht 2 und 3/4). Es schlossen sich an den Schächten jeweils Kokereien an. 1904 erhielt die Gewerkschaft Zuwachs durch Zukauf der Zeche Maria Anna & Steinbank. 1906 beteiligte sie sich an der neugegründeten Rheinisch-Westfälischen Bergwerks-Gesellschaft mbH in Mülheim mit 7 Prozent. 1914 erhielt sie einen eigenen Hafen am Rhein-Herne-Kanal. |
1922 begannen die Teufarbeiten für den Schacht 5, der ab 1924 Kohle förderte. Im gleiche Jahr erhöhte die Gewerkschaft seine Beteiligung an der Westfälischen Bergwerks-Gesellschaft mbH auf 33 Prozent. |
Im 2.Weltkrieg mußte das Bergwerk erhebliche Schäden einstecken und konnte erst 1946
wieder seinen Betrieb aufnehmen. Es dauerte aber bis 1952 bis alle Kriegsschäden beseitigt waren. Im selben Jahr wurde die Gewerkschaft in eine
Aktiengesellschaft namens "Steinkohlenbergwerke Mathias Stinnes AG" umgewandelt. 1968 folgte die Eingliederung der Zeche in die neugegründete
Ruhrkohle AG. |