Schätzle & Tschudin




Die Firma wurde 1909 in Weil am Rhein gegründet und war die erste Manufaktur Deutschlands, die Taschenuhrenrohwerke herstellte. Sie war hier in der Hauptstrasse 18 angesiedelt. Ab ca. 1920 erfolgte im neu eröffnetem Zweigwerk Pforzheim, Zerennerstr.55, die Weiterverarbeitung zu fertigen Uhren. Die Uhren wurden unter den Uhrenmarken "Favor" und "Unidor" vertrieben. Das Markenzeichen war "S & T". Zum Namen Schätzle ist wenig bekannt. Bei Tschudin vermute ich verwandschaftliche Beziehungen zur Schweizerischen Sippschaft. Dieses wird auch dadurch bestätigt, dass aus dem Stegreif hochwertige Uhren produziert wurden. Der Hauptabnehmer des Kalibers 6 (18''', Sav.) und 14 (18''', Lep.) war die Alpina Deutsche Uhrmacher-Genossenschaft GmbH.



Kaliber 6 in unterschiedlichen Varianten

Im Zweiten Weltkrieg fertigte die Firma kriegswichtige Beobachtungsuhren , weshalb damals angeblich die Aufstockung des Firmengebäudes genehmigt wurde. Die B-Uhren wurden auf Basis der von Lange gelieferten Werke des Kalibers 48.1 hergestellt.
Das Fabrikgebäude in Weil am Rhein ist nach dem 2. Weltkrieg geschlossen worden nachdem die Produktion komplett nach Pforzheim, in einem neu errichtetem Gebäude in der Kelterstrasse 4, verlegt wurde. Ab 1949 wurden auch Armbanduhren in Pforzheim hergestellt. Diese waren aber mit schweizerischen Rohkalibern ausgestattet.




In den frühen Fünfzigern kam es zu technischen Innovationen, die auch patentiert wurden. Der Inhaber der Patente war ein gewisser Dr. Ing. Oswald Tschudin, Weil / Rhein. Es handelt sich dabei um folgende Patente: DE886877, DE820513 (s.o/s.u.).




In den 60ern ist die Firma in "Gebr. Tschudin & Co. GmbH" umbenannt worden. Die weiteren Geschicke sind nicht bekannt. Vermutlich ist auch diese Firma im Rahmen der Quartzrevolution aufgeöst worden.





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