Movado 1881-1905 |
Die Familie Ditesheim (Vater der Gründergeneration: Samuel Ditesheim 1812-1887)
kam ursprünglich aus dem Elsaß. 1876 siedelte sie bei unsicheren politischen Umständen in die Schweiz um.
Wegen der abweisenden Haltung der Bevölkerung waren die Lebensumstände aber schwierig.
Trotzdem gelang es ihnen die Schweizer Staatsbürgerschaft aber im Nachbardorf noch im gleichen Jahr
zu erlangen.
1881 gründet Archilles Ditesheim (1862-1944) in La Chaux-de-Fonds/Schweiz die Manufaktur.
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Als die Brüder Leopold (1860-1933)und Isidor (1868-1941) zur Firma dazustießen
erhielt sie den Namen L.A.I. Ditesheim (nach den Anfangsbuchstaben der drei Brüder).
Trotz qualitätsvoller Konkurrenz in der Nachbarschaft (z.B. LeCoultre oder Audemars Piguet)
wuchs die Uhrenmanufaktur rasch.
Ab 1890 werden Rohwerke und später auch Taschenchronometer mit Zertifikat gefertigt
(z.B. 1899 erhielten 30 Uhren den Gangschein mit dem Prädikat Chronometer von dem
offiziellen Prüfbüro in St.Imier).
Um 1900 beginnt die Entwickelung von Armbanduhren insbesondere kleine Kaliber für Damenarmbanduhren.
Diese hatten zunächst Cylinderwerke (bereits 1895 soll es Damenarmbanduhren mit Cylinderwerke gegeben haben)
aber schon bald auch Ankerwerke, wo im Gegensatz zur Konkurrenz auch noch Ganggenauigkeit geachtet wurde.
1905 kommt der Bruder Isaac (1860-1928, Beruf: Graveur) dazu, es wird ein neues Fabrikgebäude eröffnet und
der neue Firmenname "Movado" (esperanto: "immer in Bewegung") eingeführt.
Das Firmenzeichen war die mit der Innenfläche dem Betrachter zugewandte Hand, die eine offene
Taschenuhr hält.
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Später kam als zweites Firmenzeichen das "M" dazu.
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1905-heute |
Der hinzugekommene Graveur Isaac Ditesheim entwickelte eine Vielzahl von modernen bis
extravaganten Gehäuseformen für die Damenarmbanduhrenkaliber.
Verwendet wurden vorwiegend das 8,5 linige Kaliber 105 und das 10 linige Kaliber 150 MN.
Ungewöhnlich (pionierhaft) ist, dass beide Kaliber überwiegend feinjustiert waren ("4 four adjustements").
Das gilt auch für das später hinzugekommene 10,25 linige Kaliber 470. Hier ein typisches Movadokaliber zu sehen.
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1912 wird ein rechteckiges Armbanduhrmodell mit abgewinkeltem Werk von Isidor Ditesheim entwickelt:
"Polyplan" (Vieleck, besser Vielebner).
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Das besondere dieser Uhr ist die auf beiden Seiten um 25 grad abgewinkelt Werkplatine, um sie
in das gebogene Gehäuse einzupassen.
Die eine Ebene enthält das Unruhsegment, die über eine abgewinkelte Ankergabel
mit der Hauptplatine verbunden ist, die andere die Aufzugswelle (deshalb: Krone bei "12").
Seit den 20igern präsentiert die Firma immer wieder Taschenchronometer, die bei
Observatoriumswettbewerbe Erfolge feiern.
"Ermeto" ist eine berühmte Etuiuhr aus dem Jahr 1926.
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1959 wird die sogenannte "Museumsuhr" vorgestellt, die vom amerikanischem Designer
Nathan George Horwitt entworfen wurde.
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Zusammen mit der Uhrenmanufaktur Zenith entwickelte Movado den
Automatikchronographen mit Kalender "El Primero".
1983 ging die Firma in die Hände der North American Watch Corp. in New Jersey.
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