Montilier Watch Co.



Im Jahr 1852 wurde die "Fabrique d’Horlogerie Montilier" gegründet. Der Gründer war Etienne-Ovide Domon (*10.04.1807 La Chaux-de-Fonds; +09.07.1873 Montilier). Eine ausführliche Biographie ist HIER nachzulesen.
Kurz zusammengefasst erwarb er sich mit Reisen durch Europa Kenntnisse im Gravieren und Zeichnen sowie in der Mechanik und der Uhrmacherkunst. In die Schweiz zurückgekehrt, eröffnete er Uhrenateliers in La-Chaux-de-Fonds (1845) und in Neuenburg (1849). Im ersteren wurden Zifferblätter und im zweiten Gehäuse gefertigt. Beiden Firmen fasste er zusammen und gründete, wie oben ausgeführt, in Murten seine Uhrenfabrik. Ein verheerender Brand vernichtete sie und er begann 1856 in Montelier (auch Muntelier genannt) die Firma wieder neu aufzubauen. Die Manufaktur firmierte unter dem Namen "Domon & Cie".



Constant Dinichert

1853 stieß Constant Dinichert (*22.06.1832 Wattwiller i. Elsass, +16.08.1916 Bern) zur Manufaktur dazu. Eine ausführliche Biographie ist HIER nachzulesen.
Er wurde als Edelsteinfasser eingestellt, beherrschte aber auch die Uhrmacherkunst (Lehrzeit in La Chaux-de-Fonds). Im Anschluß an den Wiederaufbau der Firma in Montilier machte er Karriere und wurde 1859 Geschäftspartner, 1861 kaufmänn. Leiter und von 1867 bis 1904 war er auch Direktor. Den Direktorenposten erhielt er, weil im Jahr 1867 die Firma in eine Aktiengesellschaft ("Société Suisse d'horlogerie, Fabrique de Montilier") umgewandelt wurde und weil er die Aktienmehrheit besass.
Die Firma erhielt mit Eintritt des Sohnes Ovide Domon (*12.02.1837 Paris, +23.09.1904 Montilier) im Jahr 1864 den Namen "Domon Fils & Dinichert".



1938

Nach der Firmengründung im Jahr 1852 wurden zunächst entsprechend der zusammengeführten Ateliers Zifferblätter und Uhrengehäuse gefertigt. Aber schon bald kamen auch Gravurmaschinen zum Einsatz und es wurden auch Vergoldungen vorgenommen. Ab 1855 verließen aber schon komplette Uhren die Firma.
Die Qualität der Produkte war gut bis hervorragend. 1878 erhielt die Manufaktur daher ihre erste Auszeichnung (Bronzemedaille) auf der Weltausstellung in Paris. Ca. 1880 waren 300 Arbeiter in der Firma beschäftigt und der Jahresausstoss an Uhren betrug 40000 Stück.
1881 gewann sie die Silbermedaille auf der nationalen Uhrenausstellung in La Chaux-de-Fonds, gefolgt von Auszeichnungen 1889 in Paris, 1930 in Lüttich und 1935 in Brüssel.



Aber auch innovativ war die Manufaktur tätig, wie am oben gezeigtem Patent ersichtlich ist. Weitere Patente waren CH289 (1888), CH11252 (1895) und CH11760 (1896, Cyclometer).
1889 ließ sich die Firma den Namen "Albany Watch Co." für Uhren für den amerikanischen Markt sichern. Nach der Jahrhundertwende folgte "Delaware Watch Co.". Uhren der letzteren Marke wurden in den 1950ern von Adolph Schwarz, New York, in die USA eingeführt.

Nach dem Tod des Firmengründers wurden Ovide Domon und Constant Dinichert Geschäftspartner. Dinichert wurde Ehrenbürger von Montilier als Anerkennug für hervorragende Dienste an die Sradt. Dessen Sohn Constant Dinichert jr. (*15.11.1862, +09.03.1940 Murten), der zuvor eine Uhrmacherausbildung an der Uhrmacherschule in Neuchâtel absovierte, trat 1882 der Manufaktur bei und übernahm ab 1904 die Leitungsposition.
In den 30ern geriet die Firma in die Krise. Sie rettete sich in dem sie sich der "Union Horlogère Alpina" anschloß und saniert wurde. Produkte wurden anschließend unter dem Namen "Montilier Watch Co. S.A." lanciert.



Im Jahr 1952 wurde das 100-jährige Jubiläum gefeiert. Anschließend hatte die Firma der Konkurrenz nichts mehr entgegenzusetzen und wurde 1962 liquidiert. Das Firmengebäude wurde 1980 abgerissen.

Neben den im Aufsatz genannten Namen firmierte die Firma auch noch unter: "Montres Morex", "Moret Watch Co.".
Markennamen: "Adria", "Colonia", "Command", "Diamond", "Jubilee watch", "Felsenbourg", "Montilio", "Stuart", "The President", "Metropolian".



Montelier-Kal.60: 16Sz; 21 Jew.; 18000 A/h; Ankerw.; Feinregl.; 6 Adj.




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