Lacher & Co. (Laco) |
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1924 gründeten Frieda Lacher und Ludwig Hummel (*26.7.1889) eine Uhrenfirma unter dem Namen "Lacher & Co." (Laco)
in Pforzheim. Angeboten wurden Uhren mit schweizer Uhrwerken in selbstproduzierten Gehäusen. Anfang der 30iger trennten sich die Gründer.
Frieda Lacher gründete einen eigenen Betrieb der späteren "Erich Lacher Uhrenfabrik", genannt nach dem Sohn der Gründerin Erich Lacher.
Ludwig Hummel führte die Firma weiter unter dem neuen Namen "Laco-Uhrenfabrik". Um sich von den Schweizern unabhängig zu machen gründete er
am 23.10.1933 eine Fabrik für Rohwerke unter dem Namen "Deutsche Uhrenrohwerke" (DUROWE). Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und
man errang sogar eine Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris 1937. Bekannt ist auch die Fliegeruhr aus dem 2.WK. Nach dem Krieg begann der
Neubau des völlig zerstörten Fabrikgebäudes. Bekannt wurde auch das Automatikwerk "Duromat" welches ab 1952 gebaut wurde.
Auf der Hannovermesse 1958 stellte man die "Laco electric" erstmals vor, ein Uhrwerk mit elektromechanischem Antrieb. Damit errang man die weltweite
Führung in dieser Sparte.
Am 1.2.1959 wurde die Firma an die "US Time Corporation" (Timex) verkauft. Diese setzte die Herstellung der elektromechanischen Uhren fort und vertrieb sie
unter dem Namen "Timex electric". Die Herstellung mechanischer Werke wurde ausgesetzt.
1965 übernahm die schweizer "Ebauche S.A." die Firma und setzte die Produktion mechanischer Werke wieder fort. Hiermit errangen die Schweizer
die Möglichkeit auch in der EWG Uhren zu verkaufen. Im Rahmen der Quartzrevolution
fand 1975 dann aber auch die Fertigung von Uhren in Pforzheim ein Ende.
1988 kaufte die obengenannte "Erich Lacher Uhrenfabrik", die sich mit Nischenprodukten durch die turbulente Zeit gerettet hatte, die Namensrechte
"Laco" auf und verwendet sie bis heute weiter. Hergestellt werden u.a. wieder die berühmten Fliegeruhren teilweise unter Verwendung von Originalbauteilen.
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Waterbury Clock & Co. |
Im Jahr 1833 wurde in Waterbury Conneticut eine Messingfirma gegründet. Der Gründer der Firma
war Aaron Benedict. Die Firma hieß "Benedict & Burnham Manufacturing Company".
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Aaron Benedict
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Im Jahr 1857 entschloss man sich einen Ableger der Firma in Waterbury für Uhren zu gründen.
Die neue Uhrenmanufaktur bekam den Namen "Waterbury Clock & Co". Es wurden Großuhren mit 8-Tagewerke und Schlagwerk gefertigt.
Mit der neuen Produktspate war man schon nach kurzer Zeit so erfolgreich, daß bereits im Jahr 1873 ein Neubau notwendig wurde. In den 90ern begann man auch mit der Herstellung
von einfachen Taschenuhren, den sogn. Dollarwatches. Der Vertrieb lief über den Versandhändler Ingersoll New York.
Um den Versand selbst zu organisieren übernahm man 1922 die Ingersoll und benannte sie in "Ingersoll-Waterbury" um. Die Wirtschaftskrise der
20iger überstand die Firma ohne wesentliche Einbußen. In den 1933/34ern baute man die bekannten Kinderuhren namens "Mickey Mouse". Armbanduhren
wurden unter dem Namen Ingersoll vertrieben.
1944 ging die Firma in den Besitz der "US Time Corporation" über.
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US Time Corporation (Timex) |
Hinter der Firma "US Time Corporation" steckt der Norweger Joakim Lehmkuhl (22.9.1895–15.10.1984), der 1940 vor den Nazis
in die Vereinigten Staaten geflüchtet war und diese Firma gegründet hatte.
Joakim Lehmkuhl war ein Ingenieur, Industrieller und Politiker. Er war der Sohn des Politikers Kristofer Diedrich Lehmkuhl, nach dem das Segelschiff
"Statsraad Lehmkuhl" benannt ist. Joakim Lehmkuhl war auch Mitbegründer der "Fedrelandslaget", einer Propagandaorganisation der norwegischen konservativen Parteien.
Im Jahr 1959 wurde der Name "Ingersoll" durch den Namen "Timex" ersetzt. Die Namensrechte erwarb man von der "Timor Watch" aus La Chaux de Fonds.
Die Firma fertigte unter diesem Namen billige Armbanduhren in Konkurrenz
zu den teuren Schweizer Armbanduhren. Am 1.2.1959 kaufte man Ludwig Hummel (*26.7.1889) die Laco-Durowe Uhrenfabrik ab.
Interessiert war man an dem Know How der elektromechanischen Uhrwerke und setzte die Produktion fort. Verkauft wurden die Uhren unter dem Namen
"Timex electric". Am 1.7.1969 wurde auch der Firmenname von "US Time Corporation" in "Timex Corporation" geändert.
1965 übernahm die schweizer "Ebauche S.A." die Durowe-Sparte. In den 70ern und frühen 80ern wurde die Produktion mechanischer Uhren
durch billige Uhrenherstellung aus dem fernen Osten verdrängt. Auch die Quartzrevolution tat ihr übriges. Nach schmerzhaften Konsolidierungen
begann man in den späten 80ern wieder erfolgreich Uhren zu verkaufen. Ein Beispiel sind die qualitätsvollen Sportuhren.
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