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Hanhart

1882-1945

1882 gründet Adolf Hanhart (+1932) in Diessenhofen/Schweiz die Uhrenfabrik. 1902 wird sie der besseren Umsätze wegen nach Schwenningen/Deutschland und dann 1934 zusätzlich wegen der geringeren Löhne auch nach Gütenbach im Schwarzwald verlegt. Der Gründer der Filiale ist Friedrich Pfaff, Uhrmacher aus Gütenbach, geb. 14.1.1887 in Neukirch. Wilhelm Julius Hanhart (31.10.1902-22.09.1986)



konstruierte billige Stoppuhren und trat damit erfolgreich in Konkurrenz zu den teuren Schweizer Stoppuhren. Er entwickelte die Firma zum weltweit größten und renommiertesten Stoppuhrenhersteller. Ab 1932 widmete man sich der Entwicklung von eigenen Taschen- und Armbanduhrkalibern. Unter anderem entstand das Stoppuhrkaliber 57, ein Superschnellschwinger mit 180000 A/h bzw. 360000 A/h, die 1/50 oder 1/100 Sekunden messen konnten. Die bekannteste Uhr ist aber der 1939 vorgestellte Fliegerchronograph mit den Kalibern 40, 41 und 42



Die Firma überstand die Kriegsjahre unbeschadete, sie konnte sogar unbehelligt weiter produzieren. Unter anderem wurden auch Laufzünder für die Marine "Torpedos" hergestellt.


Hanhart 1945-60er

Nach 1945 unterstützte die Französische Militärverwaltung den Wiederbeginn der Produktion, danach wurden die Hanhart-Werke völlig demontiert und als Reparationsleistung inklusive Produktionszeichnungen nach Frankreich gebracht, wo die Firma Lip in Besancon den Fliegerchrono selbst herstellen wollte (was überigens nicht gelang). Wilhelm Julius Hanhart (31.10.1902-22.09.1986), dem intensive Kontakte zu Nazigrößen nachgesagt wurden, sollte sich wegen seiner politischen Vergangenheit in einem Verfahren durch die Besatzungsmächte verantworten, dem er sich aber durch Flucht in die Schweiz entzog.
Bereits 1948 läuft unter Führung der Ehefrau von Wilhelm Julius Hanhart die Produktion in Gütenbach wieder an.
Unter anderem wird, nach der Rückkehr von W.J.Hanhart 1949, auch der berühmte Fliegerchronograph wieder hergestellt. Im Schwenninger Hauptbetrieb beginnt die Produktion nach Beendigung der Beschlagnahme 1951.
Eine andere interessante Armbanduhr ist der Armbandwecker "Sans-Souci" und das erste Batteriewerk Cal. 200. 1962 wird die Produktion des Chronographen eingestellt. Ab den 60igern wird die Produktion der anderen Armbanduhren ebenfalls aufgegeben.


Hanhart 70er-heute

In den 70igern konzentriert sich die Firma auf die Herstellung von Stoppuhren, später dann auch Sportzeitmessgeräte, Elektrowecker, Wanduhren, Quartzwecker bis hin zu Türsprechanlagen.
Die erste elektronische Taschen-Stoppuhr wurde in dieser Zeit vorgestellt. Bezüglich der Haus und Sicherheitstechnik wurde der Geschäftsbereich COMTECH gegründet. Dies überschritt aber die finanziellen Möglichkeiten der Firma. 1992 wird Hanhart nach Anmeldung des Vergleichsverfahrens von der Firma GSM erworben. Drei ehemalige Mitarbeiter übernahmen die Markenrechte und begannen wieder mechanische Armbanduhren herzustellen, die optisch detailgetreu dem legendären Fliegerchronographen ähnelten.


Hanhart-Kal.: 19'''; 11 Jew.; 360000 A/h; Stopper; Schaltr.;




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