WEMPE |
Gerhard Diederich Wilhelm Wempe |
Mit dem Startkapital von 80 Reichsmark gründete Gerhard Diederich Wilhelm Wempe (*26.03.1857, +04.05.1921) am 05.05.1878 ein Uhren- und Schmuckgeschäft in Elsfleth, einer Stadt im Oldenburger Land.
Seine erste Niederlage fand er im Haus seiner Tante Caroline. Zunächst handelte er mit gebrauchten Uhren und reparierte sie.
Mit geschicktem Marketing - hochdekorative Schaufenster, Präsentation der Ware auf sogenannten "Kartuschen" (samtbezogene Tafeln) - eroberte er sich seine Kundschaft.
Der Erfolg blieb nicht aus und schon bald legte er sich ein Hochrad, das damalige Statussymbol, zu.
In der lokalen Bevölkerung wurde er als "Gülden Gerd" (plattdeutsch) stadtbekannt. |
Herbert Gerhard Wempe |
Sein Sohn Herbert Gerhard Wempe (*01.02.1890, +18.08.1963), dem das Soldatentum des 1. WK. bei kränklicher Physiologie erspart blieb, übernahm den Betrieb und baute ihn weiter aus.
Im Jahr 1923 erwarb er in der Steinstraße gegenüber der Jacobikirche ein Geschäft und baute es zum Stammhaus aus und nannte es unter Verwendung der Elsflether Namensgebung "Haus Gülden Gerd" (heute die größte Uhrenwerkstatt der Welt).
1938 gelang es ihm sogar die "Chronometerwerke GmbH" zu kaufen. Diese wurden ja am 06.10.1905 von Ferdinand Dencker (*02.08.1837, +19.03.1917) und einigen Hamburger und Bremer Reedern gegründet.
Herbert Wempe benannte sie in "Gerhard D. Wempe Chronometerwerke" um. |
Das Einheitschronometer wurde kriegsbedingt notwendig. Die einzige Nation, die bis dato in der Lage war Marinechronometer in großer Anzahl zu produzieren war Großbritannien. Hier hatte man sich immer zuvor bedient. Gegen diese führte man nun aber Krieg. Es wurden daher alle deutschen namhaften Uhrenfabriken verpflichtet den Einheitschronometer zu bauen. Die anderen Manufakturen mußten dabei teilweise auf Grundkaliber Wempes zurückgreifen. |
Beim großen Bombenangriff der Aliierten vom 24.07. bis 03.08.1943 auf Hamburg wurden alle Wempegeschäfte zerstört.
Nach dem 2.WK sollte eigentlich Herbert Wempe Jun. in dritter Generation die Geschicke der Firma übernehmen.
Dieser kehrte aber nicht aus dem Krieg zurück, so dass Herbert sen. den Wiederaufbau allein stemmen mußte. |
Heute hat Hellmuts einzige Tochter Kim-Eva Wempe die Geschicke der Firma inne.
Unter ihrer Leitung eröffnete sie eine Niederlassung in Glashütte. Sie erwarb auch das völlig zerfallene Observatorium und renovierte es und
nutzt es heute als Produktionsort für Chronometer.
Im Observatorium werden auch Chronometerprüfungen durchgeführt. Wempe prüft dabei nicht nur eigene, sondern auch Fremdprodukte in deren Auftrag. |