Kaliber (s.u.) |
Heuer |
Im Jahr 1860 gründete Edouard Heuer eine Uhrenmanufaktur in St. Imier. Heuer kam 15.02.1840 als Sohn des Schuhmachermeisters Jean Heuer und dessen Frau Honorine Eugénie Schuler in Brügg bei Biel zur Welt. Bereits mit vierzehn Jahren ging er nach St. Imier in die Uhrmacherlehre. Bereits zwei Jahre später stieg zum "Visiteur" der Firma "Ls. Kierneur & Fils" auf bevor er sich mit zwanzig Jahren selbstständig machte. |
Edouard Heuer (1840 - 1892) |
Zuerst fertigte er seinerzeit gängige Taschenuhren im Silbergehäuse. Im Jahr 1859 heirate er Suzanna, geb. Scherz, Tochter eines Notars. Aus dieser Ehe entstanden zwei Söhne und eine Tochter. Schon bald (1864) zog es ihn zurück in seine alte Heimat nach Brügg. Sein Betrieb firmierte unter "Ed.Heuer & Cie". Dort konzentrierte er sich auf Uhren mit einem von ihm entwickelten und in Frankreich (1869) und Italien (1870) patentierten Kronenaufzug. Aus steuerlichen Gründen war es geraten erneut umzuziehen. Diesmal ging es im Jahr 1867 zum endgültigen Standort nach Biel. 1876 wurde er dort zum Ratsmitglied der Stadt gewählt. Neben der eigentlichen Uhrenproduktion beschäftigte er sich auch mit komplizierten Mechanismen, wie das nachfolgende Patent beweist. |
So richtig erfolgreich liefen die Geschäfte aber doch nicht. Reisen in die Metropolen Europas führten ihn schließlich auch nach England. Hier fand er endlich eine Marktlücke, die er dann auch erfolgreich zu nutzen wußte. Die Briten waren nämlich ausgesprochen sportbegeistert und benötigten Taschenuhren mit Chronographenmodul. Heuer gründete dafür 1876 eine Zweigniederlassung in London (wurde bereits 1881 wieder geschlossen). Es folgten mehrere Erfindungen im Rahmen der Chronographenentwicklung. Seine bekannteste Erfindung ist der sogenannte "Schwingtrieb" welches er zunächst im Pariser "Bureau de la Propriété Industrielle" am 3. Mai 1887 veröffentlichte, später auch in den USA (siehe nachfolgendes Patent). |
Um erfolgreich mit seinem neuen Produkt zu werden, stieg Heuer ab 1880 als erster in die Serienproduktion von Chronographen ein. Als Geldgeber fand er 1878 einen Mann namens Lambelet, mit dem er eine Kooperation schloß namens "Heuer, Lambert & Cie." (HL&Co.). Nun stellte sich auch der langersehnte Erfolg ein. 1883 erhielt die Firma auf der Weltausstellung in Amsterdam eine Silbermedaille für seinen Taschen-Chronographen. 1889 folgte eine weitere auf der Weltausstellung in Paris. Die Geschäftspartnerschaft mit Lambelet endete aber bereits 1885 und die Firma erhielt ihren ursprünglichen Namen zurück. |
Durch den frühen Tod seiner Tochter Louise-Honorine beeinflußt stattete er bereits 1887 seinen Sohn Jules-Edouard mit weitreichenden Vollmachten der Firma aus. 1891 stieg auch der zweite Sohn Charles-Auguste in die Firma ein. Am 30.April 1892 starb Edouard Heuer. |
Seine Söhne Charles-Auguste (1871-1923) und Jules-Edouard Heuer (1864-1911) übernahmen daraufhin den Betrieb.
Unter ihrer Leitung wurde die Chronographenentwicklung fortgesetzt. Beispielsweise lancierten 1895 sie ein wasserdichtes Gehäuse für ihre
Chronographen. Dabei wurde ein Patent von Emile Flotron umgesetzt, das sogenannte "Montre hermétique système Köhli" (Pat.9407/189).
Es folgten Spezial-Stoppuhren für Ärzte, Artilleristen und Fabrikanten. |
Für den amerikaischen Markt gelang es sich die Namensrechte von Jules Jürgensen zu sichern. Diese wurden 1929 an Louis Aisenstein weiterverkauft, der
später auch den Vertrieb von Heuer-Uhren übernahm. |
Heuer-Kal.19: 19'''; 17 Jew.; 18000 A/h; Ankerw.; Lep.; |
Heuer-Kal.19: 19'''; 17 Jew.; 18000 A/h; Ankerw.; Lep.; |
Heuer-Kal.Präzision: 19'''; 7 Jew.; 18000 A/h; Ankerw.; Lep.; |